Historische Hinweise |
Comacchio ist eine Lagunenstadt unter den eindrucksvollsten und eigenartigsten Städten Italiens. Sie entstand auf 13 kleinen Inseln innerhalb der Lagunen, die sich bis im letzten Jahrhundert auf eine Fläche von ca. 80.000 Hektar erstreckten. Sie blieb für mehrere Jahrhunderte vom Rest Italiens isoliert, und diese Isolierung kann man noch heute in dem besonderen Dialekt und in der typischen Gastronomie spüren. Es ist ein Dorf, dessen Ursprünge sicher auf die spätromanische Zeit zurückgehen, auch wenn die kürzliche Entdeckung eines römischen Schiffs in der Lagune Ponti, mit Namen "Fortuna Maris", vermuten lässt, dass Comacchio aus der etruskischen Stadt Spina hervorgeht. Die Einwohner von Comacchio waren geschickte Schiffsleute und Fischer. Die Fischerei und der Salzhandel waren ihre Hilfsquellen für Jahrunderte. Comacchio hat seine höchste Blüte im 17. Jh. erlebt, als Kardinal G. B. Pallotta das Stadtbild erneuerte, indem er die Denkmäler bauen liess, die noch heute die Altstadt charakterisieren, ein absolutes Muss für jeden Touristen. |
Empfehlung für Stadtbesichtigung oder Rundgang |
Ausgangspunkt ist sicherlich die Brücke "Trepponti", neben der man das Auto in der Fattibello-Strasse parken kann. Die Monumentalbrücke bildet das Tor der Stadt; sie wurde vom Kardinal Palotta in der ersten Hälfte des 17. Jh. nach Plänen des Architekten Luca Danese gebaut. Sie wird von 5 Bogentreppen gebildet; wenn man von der Zentraltreppe herabsteigt, kommt man zu einem kleinen Platz, wo jeden Morgen der Fischmarkt in der Fischhalle aus dem 17. Jh. stattfindet. Am Kanal entlang liegen die typischen Boote (batane), auf die man steigen kann, um die Stadt von einem eindrucksvollen Punkt zu besichtigen (kostenloser Besuch). Weiter den Kanal entlang sieht man gegenüber der "Trepponti" die Brücke "Ponte delle Carceri o degli Sbirri", ebenfalls aus der 1. Hälfte des 16. Jh.; nach der Brücke erheben sich die alten Gefängnisse aus derselben Epoche (z.Z. Gemeindebüros). Daneben liegtder Palazzo Bellini (1866), kürzlich renoviert, und jetziger Sitz des historischen Archivs der Städtischen Bibliothek, Ort von wichtigen Ausstellungen, darunter das römische Schiff von "Valle Ponti" mit seiner wertvollen Ladung. Gegenüber dem Palazzo Bellini erhebt sich das eindrucksvolle ehemalige Krankenhaus S. Camillo; dies wird demnächst Sitz des Museums der menschlichen Kulturen des Po-Deltas. Es wurde Ende des 17. Jh. vom Kardinal Francesco Carafa erbaut. Auf der linken Seite befindet sich die Kapelle von Sankt Petrus. Von der "Ponte degli Sbirri" aus geht man weiter bis zum alten Krankenhaus. Danach geht man links ins urige Stadtviertel von Sankt Petrus; rechts in der Via E. Fogli liegen der bischöfliche Palast aus dem 8. Jh., der vom Bischof bis zum Jahre 1986 bewohnt wurde, und der Palast der Salinen. Am Ende dieser Strasse befindet man sich gegenüber dem Uhrturm und der nahen Loggia der Kaufleute oder des Korns, das vom Kardinal Serra in der ersten Hälfte des 17. Jh. als Kornlager verwendet wurde; heute ist das Bezugspunkt für einen abendlichen Spaziergang. Wenn man links weitergeht, trifft man auf den eindrucksvollen Dom, die Kathedrale von San Cassiano, dem Schutzheiligen der Stadt, dessen Ursprünge auf das 8. Jh. zurückgehen; er wurde im 17. Jh. renoviert. Nebenan erhebt sich der Glockenturm, der kürzlich restauriert wurde. Wenn man die Via Mazzini entlanggeht, erreicht man die berühmte Loggia der Kapuziner aus dem 17. Jh.: sie besteht aus 543 Bögen, die bei der Wallfahrtskirche des Königssaal enden. Der Rundgang schliesst mit der Kirche, die der Madonna des Rosenkranzes in der Via San Bertolo gewidmet ist und mit einer der ältesten Kirchen, die der Madonna del Carmine gewidmet ist und an der Brücke Pizzetti gelegen ist. Man kann in der originären Osteria im Zentrum von Comacchio zu Mittag essen, oder, wenn man Zeit hat, kann man die Rundfahrt in den Lagunen beginnen und im Restaurant "Il Bettolino di Foce" in der Mitte der Lagune sehr gut essen. Leider braucht man viel Zeit, um dieses Restaurant zu erreichen, weil die Zugbrücke ausser Betrieb ist. Der Weg ist deshalb folgender: man fährt von Comacchio aus in Richtung Ostellato; vor Ostellato fährt man nach links Richtung Anita; nach etwa 2 Kilometern biegt man links nach Comacchio ein; am Ende der langen geraden Strecke fährt man nach rechts, dann immer geradeaus, bis man zum "Bettolino" gelangt. Hier kann man essen, auf den Halbinseln wandern, die in die Lagune einmünden, die Fischzüchter und die im Wasser stehenden Häuser (typisch für diese Gegend) beobachten. Auf derselben Strasse kommt man zurück und fährt weiter nach Anita, immer entlang dem Ufer "Agosta", das für mehrere Kilometer die Lagune säumt; in der Nähe von Anita fährt man nach links durch die weisse Strasse "Rotta Martinella" (Schild "Fähre") 5 km lang weiter bis zum Ufer des Reno, der auf einer Seite die beeindruckende Landschaft der Lagune mit der Halbinsel von "Bosco Forte" beherrscht. Sie zieht sich in die Lagune hinein. Auf der anderen Seite fliesst der Fluss Reno, den man auf der Fähre überquert, um in Sant'Alberto anzukommen und schliesslich die Lidi noch mal zu . |